LM Vielseitigkeit: Gelände entscheidend

Bei der rheinland-pfälzischen Landesmeisterschaft dünnte der Geländekurs in allen vier Altersklassen die ohnehin schon kleinen Starterfelder weiter aus – es traf auch einige Favoriten. Als Ausrichter hatten sich der Verein auf dem Mayener Geisbüschhof und das Team der Geländestrecke in Kaisersesch zusammengetan. Auf dem Geisbüschhof wurde samstags Dressur und Springen geritten, auf der Strecke in Kaisersesch, die der im Frühjahr verstorbene Jörg Grün mit Herzblut gebaut und gepflegt hat, ging es dann sonntags auf den Geländekurs. Die Junioren und die Ponyreiter ermittelten ihre neuen Landesmeister in einer Vielseitigkeitsprüfung der Klasse A*. Mit ordentlich Rückenwind nach ihrem tollen zweiten Platz bei der Goldenen Schärpe der Ponyreiter war Hanna Köpf zur Meisterschaft gefahren und auch hier gelang der Reiterin aus Erbes-Büdesheim an den Tagen nach ihrem 14. Geburtstag nahezu alles. Mit ihrem Pony Don’t stop me now lieferte sie nach einer Dressur, die für Platz sieben im 26-köpfigen Starterfeld reichte, eine Nullrunde im Springen und war auch sicher auf der Geländestrecke unterwegs. Nur 4,0 Punkte für die Zeit kamen auf ihr Konto, 49,00 Minuspunkte bedeuteten am Ende Rang vier in der Prüfung und die unangefochtene Meisterschaft bei den Ponyreitern. Laura Scheidtweiler, die im Mai die Landesjugendschärpe mit ihrem El Amigo Mio erneut gewonnen hatte, schied im Gelände nach drei Verweigerungen aus. Nach Dressur und Springen hatte sie mit 42,0 Minuspunkten noch in Front gelegen. Für Melissa Weitzlar und Night Pearl, die dritte Bewerberin um die Ponymeisterschaft, war bereits im Springen nach wiederholtem Ungehorsam Schluss.

Auch Antonia Bley stand bei den Junioren am Ende alleine auf dem Treppchen. In der Vielseitigkeitsprüfung der Klasse A war sie im Sattel des erst sechsjährigen Trakehners Isselhook’s Outstanding mit 40,5 Minuspunkten aus der Dressur auf Platz zwei in den Wettbewerb gestartet, fügte ihrem Konto nur drei Zeitfehler im Springen und zwei Zeitfehler aus dem Gelände hinzu und behielt somit ihren hervorragenden zweiten Platz in der Prüfung bis zum Ende. Die Meisterschaft war der 16-Jährigen aus Homburg damit sicher. Ihre einzige Konkurrentin, Franziska Schmidt-Nechl, die Rheinland-Pfalz bei der Goldenen Schärpe der Großpferdereiter würdig vertreten hatte, schied nach einem Sturz ihres Pferdes Casander im Gelände aus – beide sind aber wohlauf.

Auf dem Niveau der Klasse L mussten die Jungen Reiter und die Reiter ran – zwei Bewerberinnen um die Meisterschärpe gab es bei den U21-Reitern. Rang vier in der Vielseitigkeitsprüfung der Klasse L ging an Laura Krechel. Die 20-Jährige aus Mertloch ist in Dressur und Springen bereits bis Klasse S siegreich, war im Vierkampf erfolgreich und schnuppert mit ihrer Stute Lovely Lindsay auch immer mal wieder in die Vielseitigkeit hinein – mit Erfolg! Auf eine solide Dressur und einen Springparcours mit einem Abwurf folgte die einzige Runde in der Zeit im Geländekurs, 58,00 Minuspunkte waren Rang vier in der Prüfung und der Landesmeistertitel bei den Jungen Reitern. Sinaida Wolf gewann die Silbermedaile, im Gelände musste die 21-jährige Reiterin einen Vorbeiläufer und damit 20 Minuspunkte in Kauf nehmen.

Mit 36,20 Minuspunkten wurde Lisa Kern Zweite in der Vielseitigkeitsprüfung der Klasse L, damit war ihr als beste Rheinland-Pfälzerin der Meistertitel in der Altersklasse der Reiter sicher. Nach der Dressur noch auf Rang drei, fügte sie ihrem Konto nur noch 3,2 Punkte für die Zeit im Gelände hinzu. Unter dem Sattel hatte die 33-Jährige den Trakehner Azulon. Den neunjährigen Marseille-Sohn hat Lisa Kern selbst gezogen. Auf dem dritten Rang beendete Ann-Kathrin Horst-Saur vom Geisbüschhof in Mayen die Prüfung. Mit dem Irish Sporthorse Tullibards the Dabbler verbuchte sie einen Abwurf im Springen sowie 8,0 Punkte im Gelände für die Zeit, das waren am Ende 52,50 Minuspunkte und damit die Vize-Meisterschaft. Als Favoritin war Carola Schmitt-Cordes zu den Titelkämpfen gekommen, 2019, 2021 und 2022 war sie die Landesmeisterin der Reiter. Doch nach dem Bestergebnis in der Dressur endete die Reise bereits im Springen – Ausschluss wegen Einschlagen eines falschen Parcours. Da die beiden weiteren Bewerberinnen um die Meisterschaft das Gelände nicht beendeten, blieb auch hier der Bronze-Platz unbesetzt.

Eva Schaab

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