DJM-Bronze für Simon Stolz

Nach 1979, 1990, 2009, 2013 und 2018 wurden in München auf der Olympia-Reitanlage am vergangenen Wochenende zum sechsten Mal die Deutschen Jugendmeisterschaften ausgetragen. Besonders schön an diesem Austragungsort: Gleich drei Disziplinen finden hier Platz und so ermittelten Dressur- und Springreiter sowie Voltigierer gemeinsam ihre neuen Meister. Dieses Zusammensein genoss auch das rheinland-pfälzische Team – Dressurreiter schauten zum ersten Mal beim Voltigieren zu, beim Länderabend wurde gemeinsam gefeiert. Die Landestrainer Silke Theisen, Bruno Eidam, Mario Schreiber und Sepp Gemein verstanden es hervorragend, ihr Team bestmöglich zu unterstützen. Und auch in puncto Erfolg war dieses DJM keine schlechte für die Equipe aus Rheinland-Pfalz, auch wenn sich die Medaillenbilanz am Ende auf einmal Bronze belief. Hinzu kamen jedoch Siege in den Einzelwertungen, mehrere Finalteilnahmen und Top 10-Platzierungen im Gesamtranking.

Die Bronzemedaille wurde in der Voltigierhalle geholt: Der 19-jährige Simon Stolz stand im U21-Klassement am Ende auf dem dritten Platz. Mit Candyman an der Longe von Annika Dietrich hatte er starke Durchgänge gezeigt. Die U21-Voltigierer waren erstmals – analog zu den Jungen Reitern – bei einer DJM dabei. Auch bei der Deutschen Meisterschaft der Senioren in Verden im September darf Simon Stolz als Bundeskaderathlet an den Start gehen, genau wie sein rheinland-pfälzischer Mitstreiter Jonathan Geib. Der trat zwar mit seiner U21-WM-Longenführerin Sophie Kuhn an, aber auf dem Pferd Caru. Er musste die Herrenkonkurrenz vorbeiziehen lassen und belegte Rang fünf. Ein tolles Ergebnis fuhr das Juniorteam aus Saarburg mit Carolin Noner und Eddy ein: Die Leistungsspitze ist bei den Juniorteams in Deutschland auf einem sehr hohen Niveau – der siebte Platz für Rheinland-Pfalz ist also ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis. Einen sehr guten achten Platz gab es bei den U21-Damen für Mira Thiel mit Eckstein und Konstantin Merk, Emma Ziehl und Icarus/Nadja Argustina landeten beim DJM-Deüt auf Rang 16. Bei den Junior-Damen verfehlte Lara Veth mit Degenhardt und Ute Veth als Elfte nur knapp die Top 10. Die 18-jährige Luisa Rossitsch (Skyfall/Annika Dietrich) beendete ihre letzte Junioren-DJM auf Rang 25, Michelle Husser und Elis Marie Pohlmann erreichten die Plätze 26 und 44.

Bei den rheinland-pfälzischen Springreitern sah es vor dem Finale so aus, als seien weitere drei Medaillen möglich. Dass es am Ende keine wurde, lag an kleinen Fehlern und etwas Pech – und das macht bei diesem dicht beieinander liegenden Top-Feld einiges aus. Dennoch: Die absolut souveränen Runden von Marie Entwistle und Naomi Himmelreich zeigten, dass beide sich ihren konstanten Platz bei Deutschlands bestem Springnachwuchs verdient haben. Marie Entwistle startete mit Captain Jack bei ihrer altersbedingt letzten DJM. Die 21-Jährige belegte im ersten Zeitspringen auf S*-Niveau knapp Rang zwei, gewann das folgende S**-Springen dann sogar und ging auf Rang zwei ins S***-Finale mit zwei Umläufen. Eine kurze Unkonzentriertheit und dann ein Folgefehler bedeuteten acht Punkte aus dem ersten Umlauf, aus dem zweiten kamen vier hinzu – es wurde am Ende ein sehr starker sechster Platz für Marie Entwistle. Naomi Himmelreich verbuchte mit ihrem Pony Red Star Optimus einen Sieg zum Auftakt, hatte in der zweiten Wertung und im ersten Umlauf des M**-Finales dann einen bzw. zwei Abwürfe und beendete ihre letzte Pony-DJM dann mit einer feinen Nullrunde im zweiten Umlauf auf Platz sechs. Bei den Junioren ging die 16-Jährige mit ihrem Preis der Besten-Sieger Vino v’t Kosterhof Z nach zwei Nullrunden und dem Sieg in der ersten Wertung als Führende im Finale. Dort fiel leider schon der erste Sprung, die Konzentration riss, drei weitere Abwürfe kamen hinzu, Naomi Himmelreich trat nicht mehr zum zweiten Umlauf an.

Auch auf dem Dressurviereck konnte sich Team RLP zwei Startplätze in den Kür-Finals sichern. Paul Löcher und Amaro T hatten bei den Jungen Reitern ein rundum gelungenes Wochenende und konnten sich unter den Augen ihres neuen Heimtrainers Thomas Wagner in beiden Wertungen souverän als Siebter bzw. Fünfter mit jeweils rund 70 Prozent eine Schleife sichern. Noch einmal gut 70 % gab es in der Kür, das war Rang acht in der Gesamtwertung und damit ganz souverän ein Platz unter den besten zehn deutschen U21-Dressurreitern! Bei den Junioren ging es sehr knapp zu – Martha-Sophia Pickers und Ferri Rousseau, die amtierenden Landesmeister, holten in der ersten Wertung mit Rang neun eine Platzierung, Joan Fabienne Weske-Haas und Riverdance waren es dann in der zweiten Wertung, die mit rund 70 Prozent Rang neun belegten und sich als Zwölfte noch ein Ticket fürs Kür-Finale sicherten. Dort wurden sie Elfte und blieben damit Gesamt-Zwölfte. Mit nur 0,041 Prozentpunkten Rückstand auf ihre Kaderkollegin nach zwei Prüfungen verpasste Martha-Sophia Pickers als 13. hauchdünn das Finale. Laura Löcher schloss ihre DJM-Premiere mit Limoncelli auf Rang 24 ab. Bei den Ponyreitern beendete die zwölfjährige Rosa Duong mit DSP TI Daily Challenge die DJM auf Rang 26, Yara Nowka und Schierensee’s Don’t Do It kamen auf den 29. Platz. Zum Finale des Bundesnachwuchschampionats waren Greta Louise Wagner mit Fürst Deluxe und Charlotte Bischoff mit Bendix angetreten – beide zeigten ordentliche Runden und landeten im Mittelfeld.

Foto: klickvolti.de

Eva Schaab

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