Mit Hanna Köpf (Pferdefreunde Riedertal) und Lisa Marie Lunnebach (RZV Rheinhessen-Mitte Jugenheim) standen bei der diesjährigen rheinland-pfälzischen Landesjugendschärpe zwei Reiterinnen am Ende zum ersten Mal ganz vorne, deren Siege Landestrainer Andreas Schmitt als „überfällig“ bezeichnete. Ausgetragen wurde die Traditionsveranstaltung für den Nachwuchs in der Vielseitigkeit am Maifeiertag auf dem Gelände des Fröhnerhofs bei Mehlingen. „Die Anlage war top“, lobte Andreas Schmitt die „traumhafte Kulisse“. Er sei sehr dankbar, dass Hausherrin Eva Labes und ihr Team der Veranstaltung eine Plattform boten, nachdem sich lange kein Ausrichter gefunden hatte.
Es gibt immer weniger Anlagen in Rheinland-Pfalz, auf denen Geländetraining oder gar -turniere möglich sind. Das schlug sich auch in den etwas niedrigeren Starterzahlen nieder. „Es sind bemerkbar weniger Kinder“, sagte Andreas Schmitt. In den Gesprächen mit Eltern sei er immer wieder auf die geringen Trainingsmöglichkeiten gekommen.
Die Landesjugendschärpe – als Sichtung für die deutschlandweite Goldene Schärpe – wird auf dem Niveau der Klasse E für die Altersklasse U16 ausgetragen und umfasst neben Dressur, Springen und Geländekurs auch eine Theorieprüfung und das Vormustern sowie einen Fitnesstest, der aber nicht in die Bewertung einfließt, sondern nur erfolgreich absolviert werden muss. Mit der Höchstnote 9,0 war die 14-jährige Hanna Köpf im Vormustern gleich bestens in den Wettbewerb gestartet. Angetreten war sie dieses Mal nicht mit ihrem bewährten Pony Don’t stop me now, sondern mit der zwölfjährigen Trakehnerin Tausendschön, die vor einigen Jahren mit ihrem Besitzer Yann-Etienne Schürch im Turniersport bereits erfolgreich war. Mit 7,2 in der Dressur und 7,5 im Springen – beides zählt vierfach – verschaffte Hanna Köpf sich bereits eine komfortable Ausgangsposition. Mit einer feinen Geländerunde, die mit 8,5, der besten Note der Prüfung, bewertet wurde und fünffach zählt, machte die junge Reiterin aus Erbes-Büdesheim dann den Sieg in der Kombinierten Prüfung der Klasse E perfekt (118,80 Punkte). „Das hat Hanna souverän gewonnen“, lobte auch Landestrainer Andreas Schmitt. Hinter der neuen Trägerin der Landesjugendschärpe lagen zwei Reiterinnen vom RFV Rheinböllen auf den Plätzen zwei und drei dieser Sonderwertung: Clea-Marleen Jahr und Lilly-Fee kamen auf 109,4 Punkte und Platz vier in der Prüfung, Annie Teusch und Daydream S lagen mit 106,6 Punkten jeweils direkt dahinter.
Auch in der Kombinierten Prüfung der Klasse A*, die für die Landesjugendschärpe Plus der Altersklasse U21 ausgeschrieben war, war die Siegerin der Prüfung die neue Trägerin der Schärpe: Lisa Marie Lunnebach zeigte mit ihrem Quinomero die gleichmäßigste Leistung in allen fünf Teildisziplinen und verbuchte keine Wertnote unter 7,0. In Summe kam die 19-Jährige aus Nieder-Olm auf 109,8 Punkte, nach dem Vize-Titel im Vorjahr gewann sie damit die Landesjugendschärpe Plus 2024. Bei den anderen drei Reiterinnen, die die Prüfung beendeten, haperte es in der Dressur. Die beste Geländerunde lieferten die Zweitplatzierten, Eleonora Prskavec (RSF Mittelrhein) und Little Coco. 8,0 gab es für ihre tadellose Vorstellung, 105,3 Punkte waren Rang zwei. Dritte in der Prüfung und der Landesjugendschärpe Plus wurden Madita Behm (RSG Hunsrück Höhen) und Landon THC.