Zum achten Mal war Verden in Niedersachsen Austragungsort der Deutschen Meisterschaften im Voltigieren. Vom 13. bis 15. September 2024 traf sich die deutsche Spitze, um einmal mehr die Deutschen Meister im Einzel Herren/Damen, im Gruppen- und Doppelvoltigieren zu küren. „Eine sehr schöne Location“, lobte Landestrainerin Silke Theisen. „Die Halle war proppenvoll, die Stimmung war super. Auch bei uns im rheinland-pfälzischen Team war die Stimmung sehr gut.“ Das Leistungsgefälle auf den Deutschen Meisterschaften war in diesem Jahr größer als in den Vorjahren.
Bei den Gruppen gewann das Team Norka/Rheinland souverän und mit Abstand. Anschlussnoten und das Niveau der Konkurrenz waren weit entfernt, dies war schon nach der Pflicht absehbar und bot keine Überraschung mehr. Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg hatte erneut Hannah Steverding. Die Herxheimerin, Teammitglied bei Norka, freute sich nach dem Saisonhöhepunkt „Weltmeister in Bern“ auch über den Deutschen Meistertitel. Für Rheinland-Pfalz ging das Team aus Saarburg an den Start. Unter der Regie von Steffi Kohl voltigierten die Saarburger auf ihrem zuverlässigen Eddy auf Rang elf. Es starteten Anna-Clara Pohlmann, Elis Pohlmann, Lena Szparaga, Lisa Göler, Alisa Koopmann und Carolin Noner. Letztere sprang für die kurzfristig verletzte Alina Ribizki ein und das nach rund einjähriger Pause. Auch Eddy kam erst kurzfristig für den eigentlich vorgesehenen What a Champion zum Einsatz – „da war Bewegung drin“, sagte Landestrainerin Silke Theisen lachend.
Unter den Top Fünf
Im Einzel zählt Bundeskaderathletin Hannah Steverding ebenso zur deutschen Spitze. Dies bestätigte sie mit dem fünften Platz, den sie auf Royal Flash, vorgestellt von Sophie Kuhn, in drei Umläufen erturnte. Auch Bronze wäre für die 25-Jährige möglich gewesen, doch ihr Pflichtumlauf begann mit einem Sturz beim Aufsprung. „Danach hat Hannah eine tolle Pflicht gezeigt, aber die Punkte waren eben weg“, bedauerte Silke Theisen. „Sonst wäre da sicher Bronze drin gewesen, denn Technikprogramm und Kür waren mega!“ Jasmin Glahn (Jessica Kiefer und Most Wanted), Vivien Vankann (Alexandra Beier und Fiolek) und Fiona Petters (Annika Dietrich und Candyman) kamen mit insgesamt zufriedenstellenden Umläufen auf die Ränge 20, 22 und 23. Vankann empfahl sich erstmals für eine Deutsche Meisterschaft. Bei den Männern waren sieben Starter im Feld. Jonathan Geib voltigierte auf dem Wallach Eldorado, der seinen Einstieg auf solch einem großes Turnier zunächst mit etwas Nervosität, dann aber mit Bravour meisterte. Im Endergebnis kamen die Herxheimer mit Sophie Kuhn in der Zirkelmitte auf Platz sechs.
Das Dauner Doppel Chantal und Selina Feld startete zum Ende seiner Voltigierkarriere noch einmal auf der Stute Cosi; dabei war ihre langjährige Trainerin und Longenführerin Vera Maas-Lehmberg. Mit Sicherheit waren da bei allen drei viele Emotionen im Spiel. Sie zeigten ihre ausdrucksstarke Kür unter anderem auf die Klänge von John Lennons „Imagine“ und kamen auf Rang 13 im großen Feld der Doppelkonkurrenz. „Ich bin grundsätzlich mit den Leistungen unserer Voltigierer sehr zufrieden“, sagte Silke Theisen. „Manchmal hat man die Nerven gemerkt, manchmal kamen weniger Punkte als erwartet, aber so ist das eben auf so einem Championat und ich bin sehr zufrieden.“ Wieder einmal ging eine stimmungsvolle und wunderbar organisierte Deutsche Meisterschaft zu Ende, die im nächsten Jahr in München ausgetragen wird. Großer Dank gebührt Landestrainerin Silke Theisen, die all ihre Sportler unermüdlich, professionell und tatkräftig unterstützte!
Susanne Wunderle / Eva Schaab
Fotos: Andreas Danner