Vom 16.9.-20.9.2021 fanden die Deutschen Jugendmeisterschaften im Voltigieren statt. Timmel / Ostfriesland war wieder einmal hervorragender Gastgeber. Mit Vorfreude im Gepäck ging es für die Sportler los, obwohl die Turniererfahrung und die nötige Sicherheit in diesem Jahr an der ein oder anderen Stelle fehlte.
Für Landestrainer Silke Theisen, die in gewohnt professioneller und motivierender Manier das Turnier begleitet hat, war der Sieg im Doppel für Jana Schuhmacher und Hannah Bidon die erfreulichste Nachricht für Rheinland-Pfalz.
Die beiden Saarburgerinnen voltigieren seit Kindesbeinen an zusammen, holten in der Vergangenheit Bronze und Silber, jetzt reichte es für Gold in einem spannenden Finale. Auf dem Pferd Enzo, an der Longe von Carolin Noner, vollführen sie eine blitzsaubere Kür zum Motto Queen, I want it all. Was für ein krönender Abschluss dieses eingespielten Duos, denn dies war auch der letzte DJM-Start im Juniorenbereich.
In der Doppelprüfung waren auch Sina Seiderer und Simon Stolz sowie Leonie Kraus und Jana Steinmetz aus Mainz-Ebersheim vertreten, die auf Rang 8 und 9 kamen. Sie voltigierten auf Happy Dancer, vorgestellt von Alexandra Dietrich.
Das Juniorteam Saarburg mit Carolin Noner und Wallach Enzo waren im starken Feld der Juniorgruppen vertreten, sie wurden mit Platz 5 für ihre sehr guten Leistungen belohnt.
Bei den Herren wurde Ebersheimer Simon Stolz mit Longenführerin Alexandra Dietrich und Wallach Happy Dancer ebenso Fünfter. Der 17-jährige und WM-Dritte kassierte Abzüge durch Sturz in der Kür und verlor somit Chancen, ganz vorne mit dabei zu sein.
Bei den Damen starteten Michelle Husser (Saarburg), Antonia Diehl (Bad Ems), Luisa Rossitsch (Herxheim), Emelie Hendle (Saarburg) und Alina Ribizki (Südwestpfalz) unter 51 Konkurrentinnen aus ganz Deutschland. Nach Pflicht und Kür schaffte es nur Emilie Hendle, sich für das Finale zu qualifizieren. Hier kam sie auf Rang 26.
Für das noch neu ausgerufene Pilotprojekt U21 Projekt, welches auf der DJM in Timmel integriert wurde, gingen Ellen Husser (Tus Fortuna Saarburg) auf Botilas mit Stephanie Kohl und Jonathan Geib (VRG Südwest-Pfalz) auf Möbel Martins Instore Girl mit Melissa Habibovic an den Start. Nach Pflicht – Kür und Technik Programm erreichten sie Platz 11 und 15.
Gründe für die Förderung der U21-Voltigierer gibt es reichlich. Wie auch im Reitsport ist es für junge Talente schwer, im Anschluss an die Nachwuchszeit im Seniorensport Fuß zu fassen und dort gegen die Topathleten zu konkurrieren. In Dressur, Springen und Vielseitigkeit wurden daher diverse U25-Programme initiiert, um diese Lücke zu schließen. Bei den Voltigierern endet die Nachwuchszeit bisher mit 18 Jahren, ab 19 müssen sie dann gegen die etablierten Größen des Sports antreten, die heute deutlich länger im Spitzensport bleiben als noch vor ein paar Jahren. In der Regel dauert es einige Jahre, bis ein Juniorvoltigierer in allen drei Prüfungskategorien – Pflicht, Technikprogramm und Kür – auf Weltklasse-Niveau angelangt ist. Die neue Prüfungskategorie für U21-Einzelvoltigierer soll den Nachwuchsvoltigierern als methodischer Zwischenschritt den erfolgreichen Anschluss an die Altersklasse der Senioren erleichtern. Der Bundesjugendausschuss der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) hat daher beschlossen, den U21-Voltigierern (16 bis 21 Jahre) im kommenden Jahr diese Pilotprüfung sowohl beim Preis der Besten als auch den Deutschen Jugendmeisterschaften anzubieten (Informationen zum U21 Pilotprojekt aus FNpress).