Landesjugendschärpe 2022

Zweibrücken, Frankenthal, Ingelheim – die rheinland-pfälzische Landesjugendschärpe hat schon einige Ausrichter gehabt. Am traditionellen Termin, dem 1. Mai, reihte sich nun ein neuer ein: Beim RV Neuwied war die wichtigste Vielseitigkeitsveranstaltung für den rheinland-pfälzischen Nachwuchs erstmals zu Gast. Für den großen Springplatz waren die Naturhindernisse nichts Neues, beim Neuwieder Herbstmeeting wird dort regelmäßig das Derby über Wall und Graben ausgeritten.

Ein Anliegen des rührigen Landestrainers Andreas Schmitt ist es immer, neue Nachwuchsreiter an diese anspruchsvolle Disziplin heranzuführen. Elf Reiterinnen – es waren tatsächlich ausschließlich junge Damen – gingen bei der Landesjugendschärpe auf E-Niveau an den Start, 17 bei der Landesjugendschärpe Plus auf A-Niveau, die seit wenigen Jahren eine Anschlussmöglichkeit für die etwas Älteren bietet. 7,5 war die beste Bewertung im Vormustern, ungewöhnlich niedrig, doch damit brachte sich Laura Scheidtweiler (RC Kalenborner Höhe) an die Spitze des Klassements. Im folgenden Springen lieferte sie im Sattel ihres zehnjährigen holländischen Welsh-Ponys El Amigo Mio die beste Runde: 8,3. Auf das vierfach gewertete Springen folgte die ebenfalls vierfach gewertete Dressur, mit 7,7 die nächste Spitzenbewertung für die junge Reiterin. Und auch im Gelände ließ sie nichts mehr anbrennen – 7,9 war die beste Note in dieser Teilprüfung. Vier Teilsiege ermöglichten Laura Scheidtweiler, die Landesjugendschärpe 2022 mit Weile zu gewinnen (111 Punkte). 98 Punkte hatte Hanna Köpf (Pferdefreunde Riedertal) auf dem Konto. Das bedeutete den Vize-Titel und damit die bisher beste Platzierung der Zwölfjährigen bei dieser Veranstaltung. Unter dem Sattel hatte sie ihr Pony Campino, 7,8 gab es im Gelände. Ebenfalls 98 Punkte verbuchte die drittplatzierte Louisa Karo (RFV Rheinböllen) mit Night n‘joy. 6,8 war ihre Geländenote – und die entscheidet laut Reglement bei Punktgleichheit, in diesem Fall zugunsten von Hanna Köpf.

Bei der Landesjugendschärpe Plus verteidigte India Flockerzi ihren Vorjahressieg und trug am Ende erneut die Schärpe. Bereits im Vormustern hatte sich die Reiterin vom RFV Mainz-Gonsenheim mit 9,0 an die Spitze des Feldes gesetzt. Im Springen waren ein paar Konkurrentinnen besser, darunter Sinaida Wolf (RSV Pfalzmühle Haßloch), die mit 8,5 die beste Wertnote hatte, und Louisa Dauenhauer vom Pfälzer Pony RFV Thaleischweiler-Fröschen. Diese drei Reiterinnen waren es, die letztlich das Treppchen unter sich ausmachten. Ganz stark war Louisa Dauenhauer mit ihrem Rodynho in der Dressur. 8,3 war die beste Wertnote in dieser Teilprüfung und die brachte die Pfälzerin vor dem abschließenden Gelände auf die Spitzenposition. Doch da legte India Flockerzi nach, spielte die ganze Routine ihres Pferdes Remember Me aus und kam mit 8,5 ins Ziel. Damit setzte sie sich mit 113,5 Punkten doch noch durch und gewann die Landesjugendschärpe Plus auch 2022. 7,2 gab es im fünffach zählenden Gelände für Louisa Dauenhauer, am Ende damit Silber (110,6 Punkte). Den dritten Platz auf dem Treppchen belegte Sinaida Wolf mit Chapeau Claque nach 8,3 im Geländekurs und 106,7 Punkten in der Endabrechnung.

Text: Eva Schaab, Foto: privat

PSV RP

X