Keine Wahlen auf der Tagesordnung – das bot dem Pferdesportverband Rheinland-Pfalz bei seiner diesjährigen Delegiertenversammlung am 20. März 2024 die Gelegenheit, den Fokus ganz auf die zahlreichen Aktivitäten des Verbandes im abgelaufenen Jahr zu legen. Zahlreiche Delegierte aus den regionalen Pferdesportverbänden Rheinland-Nassau, Pfalz und Rheinhessen sowie Vertreter der Mitglieds-Pferdebetriebe waren nach Hackenheim in den Bonnheimer Hof gekommen.
PSVRP-Präsidentin Kristina Kutting begrüßte neben den Delegierten vor allem ihren Vorgänger im Amt, den Ehrenpräsidenten Peter Holler, sowie die beiden Gäste Simone Jakobi, Chefredakteurin des PFERDESPORT Journals, und Dr. Dennis Peiler, FN-Geschäftsführer Bereich Sport. In ihrer Eröffnung blickte sie zurück auf ihr erstes Jahr im Amt – „ein Jahr mit Herausforderungen, aber auch toller Zusammenarbeit mit den Gremien, den Ausschüssen und der Geschäftsstelle“, wie sie sagte. Als kurzweilig und sehr lebendig empfanden die Delegierten den Jahresrückblick, den die Ausschussvorsitzenden und hauptamtlichen Mitarbeiter untermalt von Bildern und Videos gaben und der die vielfältigen Aufgabenbereiche des PSVRP spiegelte.
Vielfältige Themen
Die im vergangenen Jahr vom Bildungswerk des Landessportbundes ausgezeichnete Aus- und Fortbildung stellte Geschäftsstellen-Mitarbeiterin Jella Andrea Rottner vor, Manfred Weick, Vorsitzender des Ausschuss Breitensport, gab einen Einblick in die Wanderreit- und Berittführerausbildung. Zum Themenfeld „Betriebe und Vereine“, zu dem auch diverse Verbandsentwicklungsprojekte gehören, war Anna Braun vom RFV Billigheim zu Gast – der Verein war 2023 beim FN-Wettbewerb „Grüner Stall“ ausgezeichnet worden. In wenigen Sätzen erläuterte sie die simplen, aber effektiven Maßnahmen, die den Stall in Billigheim nun „grüner“ machen.
Die „Herausforderung Turniersport“, wie Kristina Kutting in ihrer Anmoderation sagte, stellte PSVRP-Geschäftsführerin Annika Stahl vor. Ihre Turniersportstatistik zeigte, dass die Zahlen rückläufig sind und das im bundesweiten Vergleich in manchen Aspekten sogar überdurchschnittlich. Auch Thomas Peters, Vorsitzender des Ausschuss Turniersport, richtete mahnende Worte an die Delegierten, sei doch die Suche nach Ausrichtern für Landesmeisterschaften und andere große Turniere immer schwieriger. Dennoch: Die Meisterschaften sowie das neu belebte Landeschampionat bezeichnete Peters als „großen Erfolg“: „Das waren super Veranstaltungen.“ Als Vorsitzender der Landeskommission erläuterte Bruno Eidam in wenigen Worten die Funktion des Richter Vorbereitungsplatz und brachte den Delegierten den Nutzen dieser Ausbildung für den eigenen Verein näher. Zum abschließenden Themenkomplex, der Jugendförderung von Basis- bis Spitzensport, blickten Landesjugendwart Olaf Geissler und Sepp Gemein, Landestrainer Springen, zurück auf das neue Future Kids-Förderprogramm, Cups und Förderserien sowie zahlreiche nationale und internationale Erfolge unter der Flagge des PSVRP.
Änderungsvorschlag angenommen
Nüchterner ging es zu beim Jahresabschluss 2023 und dem Haushaltsplan für 2024 – eine nicht eingeplante Förderung des Landessportbundes ließ das Minus im Haushalt geringer ausfallen als befürchtet. Dennoch: Ein Minus ist da und auch für das kommende Jahr einkalkuliert. Zur Abstimmung stand noch einmal die geplante Erhöhung der Mitgliedsbeiträge. Im Vorjahr hatten die Delegierten mehrheitlich für eine Erhöhung gestimmt, in einer neuen Vorlage schlug der Vorstand nun ein Zwei-Stufen-Modell vor, nach dem der Mitgliedsbeitrag schrittweise 2025 und 2027 erhöht wird. Dieser Änderungsvorschlag wurde mehrheitlich von den Delegierten angenommen.
Im Namen der Landeskommission ehrte Bruno Eidam Iris Schlobach, Heidi Jachmich und Leonhard Laschet mit der Goldenen Ehrennadel der LKRP für ihr über 40-jähriges ehrenamtliches Engagement als Turnierfachleute. Zwei Impulsvorträge beschlossen dann die Delegiertenversammlung. Simone Jakobi und Scarlett Grünewald aus der Redaktion des PFERDESPORT Journals stellten die digitalen Neuerungen und das E-Paper des Verbandsmagazins vor, bevor Dr. Dennis Peiler, FN-Geschäftsführer Sport, in seinem Vortrag „Zukunft des Pferdesports“ eindringliche und mahnende Worte fand. „Unter den 25 größten Fachverbänden in Deutschland gibt es nur drei mit sinkenden Mitgliederzahlen – die FN ist einer davon“, unterstrich er seinen Appell, die Basis und die Schulpferdereiter nicht aus dem Blick zu verlieren.