Fünf Top Ten-Platzierungen bei DJM

Zwar gab es für den rheinland-pfälzischen Dressur- und Springnachwuchs keine Medaille bei den Deutschen Jugendmeisterschaften Mitte September in Riesenbeck, doch mit fünf Top Ten-Platzierungen konnte sich die Ausbeute dennoch sehen lassen. Die beiden Landestrainer Bruno Eidam und Sepp Gemein, die die Equipe nach Riesenbeck begleitet hatten, waren zufrieden. „Unsere Reiter haben ein anständiges Bild abgegeben, sind fein geritten und haben ihre Pferde gut präsentiert“, sagte Eidam, der auch dem Veranstalter großes Lob zollte: „Das war wirklich top, schön, dass wir so einen Veranstalter für unseren Nachwuchs haben.“

Große Medaillenhoffnungen konnte sich Mikka Roth bei den Jungen Reitern (U21) im Springen machen – bis zur Schlusslinie im finalen S***-Springen. Nach der dritten Runde war der 19-Jährige bei seiner U21-Premiere mit Rossmount Flamenco B immer noch fehlerfrei und lag nach Fehlern der Konkurrenz in Führung. Doch am drittletzten Hindernis unterlief ihm ein Flüchtigkeitsfehler, was ihn von Rang eins auf den unglücklichen vierten Platz zurückwarf. „Die beiden waren sehr fokussiert und hatten sich was vorgenommen. Das sah alles richtig gut aus“, lobte Sepp Gemein seinen langjährigen Schützling. „Da kann man nur Respekt und Anerkennung für diese tolle Leistung zollen.“ In den ersten beiden Wertungen über 1,45 Meter (S**) waren Mikka Roth und Rossmount Flamenco B jeweils Sechste, diesen Platz gab es auch im Finale – auch ohne die erhoffte Medaille eine äußerst erfolgreiche DJM für den Reiter aus Zeiskam!

Nach ihrem Sieg beim Preis der Besten galt Naomi Himmelreich auch bei der DJM der Junioren (U18) als Anwärterin auf eine Medaille. Nach zwei Nullrunden in den ersten beiden Wertungen auf S*-Niveau startete die 17-Jährige als Führende ins S**-Finale, verbuchte dort aber in beiden Umläufen jeweils einen Abwurf und landete am Ende auf Rang sieben. „Kiss ist super gesprungen“, freute Naomi Himmelreich sich über ihre erst siebenjährige Stute, mit der sie sicherlich eine tolle Zukunft im Sport hat. „Eine tolle Leistung“, lobte auch Sepp Gemein. „Das Glück war dieses Mal anderen hold.“

„Mehr als erhofft“

Das berühmte und oft bemühte Quäntchen Glück vermisste der langjährige Landestrainer auch bei Lena Sophie Wittemer im Children-Klassement (U14). In der ersten Wertung hatte die 14-Jährige mit Chica Bonita bei ihrer ersten DJM einen leichten Fehler, in der zweiten blieb sie dann fehlerfrei auf M*-Niveau. Im Finale gab es zwei Abwürfe und einen Zeitfehler – „gute Runden von den beiden“, konstatierte Sepp Gemein. „Mehr als erhofft“ war das Ergebnis von Anna-Sophie Hauter und Cuderia. Die beiden blieben dreimal fehlerfrei und hatten lediglich in der vierten Runde einen Abwurf – was sie eventuell eine Medaille kostete. Mit Rang sechs bei der DJM-Premiere gab es für die 13-Jährige dennoch ein Top-Ergebnis.

Nicht ganz so gut lief es bei den beiden Junioren Sarah Kohlmaier mit Bella Balou und Friedrich Pickers mit Kleiner Prinz. „In der Vorbereitung war es noch gut, aber das erste Springen war technisch anspruchsvoll“, berichtete Sepp Gemein. „Da taten sich einige Junioren schwer.“ Leider auch die beiden Rheinland-Pfälzer, sie kämpften sich zwar bis ins Ziel, doch in der zweiten Wertung zeigte sich, dass Reiter und Pferde zu beeindruckt waren, beide beendeten den Kurs nicht. „Zum Lernen haben wir sie hingeschickt“, sagte der Landestrainer, der zugab, dass Lernen „ganz schön weh tun“ könne. Doch sein Blick ging schon zur DJM 2025.

Blackout in der Kür

Die Dressurreiter fanden auf der Anlage von Ludger Beerbaum ebenfalls beste Bedingungen vor, die Reiter aus Rheinland-Pfalz seien alle „im Rahmen ihrer Möglichkeiten“ geritten, sagte Dressur-Landestrainer Bruno Eidam. Mit dem besten Ergebnis schloss Paul Löcher seine letzte DJM ab. Der 21-Jährige beendet nach dieser Saison seine Laufbahn im Nachwuchsbereich, erste Schritte im U25-Bereich hat er bereits gemacht. In Riesenbeck saß der Student im Sattel seines Bundeskaderpferdes Amaro T. Leider gelang die erste Prüfung den beiden nicht wie erhofft, Rang drei in der zweiten Wertung und eine starke Kür sorgten am Ende mit dem fünften Platz im Gesamtklassement für einen versöhnlichen Abschluss, auch wenn der Blick vielleicht in Richtung Medaille gegangen war.

Im engen Feld der Junioren gelang Martha-Sophia Pickers und Ferri Rousseau der Einzug ins Kür-Finale nach guten Platzierungen und soliden Runden in den ersten beiden M**-Wertungen. Doch in der Kür kam die 17-Jährige mit ihrem Programm durcheinander, zeigte kein Schulterherein auf der rechten Seite und bezahlte mit teurem Punkteabzug. Damit fiel sie auf den zwölften Platz in der Gesamtwertung zurück – auch hier wäre mehr möglich gewesen. „Sehr ärgerlich“, meinte Bruno Eidam, der dem Paar aber auch großes Vermögen für die Zukunft attestierte, ist die Reiterin mit ihrem „Ferdinand“ doch schon in Klasse S* siegreich. Paula Schiebener mit Deichprinz und DJM-Debütantin Leonie Kraus mit Solitaire Black P kamen im Endergebnis auf die Plätze 26 und 33. „Leonie hat ein paar Punkte verschenkt, aber beide sind sehr anständig geritten“, bilanzierte der Landestrainer.

Abschied aus der Altersklasse

Für Romy Weber war es die letzte DJM im Ponylager – mit ihrem Melli’s Diamond ritt die amtierende Landesmeisterin eine starke erste Runde, platzierte sich unter den Top Ten. Leider gab es in der zweiten Wertung einen Patzer, davon erholte sich ihre Punktzahl, die vorher erneut in Richtung 70 Prozent gegangen war, nicht mehr, sie verpasste die Kür der besten Zwölf und belegte am Ende den 16. Platz. Zwei Plätze dahinter wurde Rosa Duong 18., mit DSP TI Daily Challenge habe sie ihre Sache „gut gemacht“, sagte Bruno Eidam, auch die Bundestrainerin Caroline Roost sei zufrieden mit der Leistung gewesen. „Die beiden brauchen noch ein bisschen.“ Mit erst 13 Jahren hat Rosa Duong noch etwas Zeit im Ponybereich.

Ihr letztes Championat bei den Children bestritt Greta Louise Wagner. Mit ihrem EM-Pferd Fashion Rose, mit dem sie mit der deutschen Equipe Silber gewonnen hatte, zeigte sie gute Runden im Bundesnachwuchschampionat, auch wenn die Stute in den Prüfungen etwas unter Spannung war. Trotz zweier guter Einzelplatzierungen reichte es knapp nicht für den Einzug ins Finale mit Pferdewechsel, das die besten drei Reiterinnen unter sich ausmachten. Dennoch: Ein toller Abschluss einer äußerst erfolgreichen Children-Zeit! Noch ein Jahr in dieser Altersklasse hat die zwölfjährige Helena Kornes, die mit Bardolino von den Bundestrainern nominiert war. „Sie hat sich gut geschlagen in diesem starken Feld“, lobte Bruno Eidam.

Eva Schaab

X