Emilia Löser ist Deutsche Meisterin, Cedric Wolf gewinnt Silber

Von einem „grandiosen Wochenende für den rheinland-pfälzischen Springsport“ sprach Landestrainer Sepp Gemein nach der diesjährigen Deutschen Meisterschaft der Dressur- und Springreiter in Balve im Juni. Gleich zwei Medaillen waren nach Rheinland-Pfalz gegangen: Emilia Löser (RFV Niederneisen) kürte sich in der Amazonen-Konkurrenz zur neuen Deutschen Meisterin der Springreiterinnen, Cedric Wolf (Meckenheimer RC) wurde Vize-Meister bei den Herren.

Meistertitel für Emilia Löser

Die Deutsche Meisterschaft der Springreiterinnen erstreckt sich über zwei Wertungsprüfungen über 1,50 Meter hohe Sprünge. In der ersten Prüfung blieben elf Paare fehlerfrei, von diesem wiederum konnten fünf diesen Erfolg im ersten Umlauf des Finales wiederholen. Eine dritte Nullrunde war allerdings nur Justine Tebbel und Emilia Löser vergönnt, die sich damit ein Stechen um die Goldmedaille lieferten. Justine Tebbel musste als erste in den Kurs und hatte einen Abwurf. Doch der unterlief auch Emilia Löser und ihrem elfjährigen Franzosen Dexter Bois Margot gleich am ersten Sprung. 0,16 Sekunden entschieden so am Ende über Gold und Silber, Emilia Löser gewann den ersten Titel ihrer Karriere vor Justine Tebbel, Sandra Auffahrt wurde Dritte.

„Mein erster Gedanke nach dem Abwurf war, dass ich jetzt auf keinen Fall noch einen Fehler haben darf. Deswegen habe ich gedacht, jetzt darf ich nicht zu viel riskieren, ich soll mir lieber die Zeit nehmen für die nächsten Sprünge. Ich weiß ja, dass mein Pferd ziemlich grundschnell ist“, sagte die 23-jährige Emilia Löser, die seit fünf Jahren zum Team von Andreas Kreuzer gehört und 2022 die Nachwuchsprüfung „Goldener Sattel“ gewann. Mit einem Sieg in Balve hatte sie allerdings nicht gerechnet. „Gestern so einen guten Start zu haben, damit habe ich wirklich nicht gerechnet und es war irgendwie ein kleiner Schock für mich. Ich habe versucht, mich nur auf heute zu konzentrieren, egal wie das gestern war, und das hat echt gut geklappt“, sagte sie. „Also ich hätte das überhaupt nicht gedacht, dass ich überhaupt jemals soweit komme in der nächsten Zeit. Das war wirklich toll, aber noch viel stolzer bin ich auf mein Pferd. Der hat das so mitgemacht. Der hat alles gegeben bis zum Schluss.“ Den französischen Wallach reitet sie seit Februar. Er sei schon etwas speziell, sagt sie, ein „sehr frecher Kerl“.

Cedric Wolf wird Vize-Meister

Krönender Höhepunkt der 76. Auflage des Longines Balve Optimum war die Deutsche Meisterschaft im Springreiten, die Patrick Stühlmeyer für sich entscheiden konnte. Die Silbermedaille ging an Cedric Wolf, Bronze sicherte sich Mario Stevens. Ausgeritten wurde die Deutsche Meisterschaft auf Vier-Sterne-Niveau, also über bis 1,55 Meter hohe Sprünge. Im finalen Springen war Patrick Stühlmeyer der Einzige, der nach der ersten Wertungsprüfung und auch dem ersten Umlauf des Finales fehlerfrei war. Noch eine weitere Nullrunde – und sein erster Titel war ihm sicher.

Beinahe wäre ein Stechen notwendig geworden, denn auch Cedric Wolf und der 14-jährige DSP-Wallach DSP Chicitito ließen auf dem Weg zur Meisterschaft alle Stangen liegen. In der ersten Wertungsprüfung war er allerdings einmal etwas zu langsam. Eine Sekunde beziehungsweise ein Strafpunkt bedeuteten die Silbermedaille für den 26-jährigen Buchholzer. „Einfach super beeindruckend“, fand der ehemalige Doppeleuropameister der Jungen Reiter die Meisterschaften in Balve. „Wir sind mit null Komma null Erwartungen hierhergefahren. Weil mein Pferd lange außer Gefecht war und im Januar das letzte Turnier hatte. Danach hier in Balve mit so viel Kraft und Power an den Start gehen zu können und dann zu so einem unglaublichen zweiten Platz zu kommen, macht mich sprachlos.“ Seit 2018 reitet Cedric Wolf den DSP-Wallach.

„Mächtig stolz“

„Ich bin mächtig stolz auf beide, die ich als Landestrainer einen Teil ihres Weges begleiten durfte. Ich habt euch das total verdient und seid mit eurem Erfolg und mit eurer Vorbildfunktion ein toller Ansporn für unsere Nachwuchsreiter. Ihr habt die Latte im Springsport in Rheinland-Pfalz sehr hoch gehängt“, fand Landestrainer Sepp Gemein wertschätzende Wort für seine ehemaligen Schützlinge, die in ihrer Nachwuchszeit jahrelang im rheinland-pfälzischen Landeskader ritten und den PSVRP auf zahlreichen Turnieren und Championaten vertraten.

 

Eva Schaab

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