Durchwachsene Bilanz

Erstmals wurden die Deutschen Meisterschaften der Landesverbände beim Turnier in Chemnitz am letzten Oktober-Wochenende ausgetragen. Bisher hatte dieser bundesweite Wettbewerb immer im Frühjahr in Braunschweig stattgefunden. Jeder andere Landesverband darf eine Mannschaft mit vier Reitern benennen, die in zwei Umläufen in der schweren Klasse um den offiziellen Titel „Deutscher Meister der Landesverbände“ kämpfen. Auch der PSVRP stellte eine Mannschaft, die mit einer durchwachsenen Bilanz aus Sachsen zurückkam.

„Wir hätten uns zwar gerne sportlich besser dargestellt, können aber trotzdem zufrieden sein mit Pferden und Reitern“, sagte Sepp Gemein, der die Equipe in Chemnitz betreute. Das Team war erst eine gute Woche zuvor zustande gekommen und der Landestrainer haderte etwas mit den vielen Absagen und fehlenden Rückmeldungen seiner Kaderreiter. Dank seiner Beharrlichkeit kam am Ende ein Team zusammen: „Danke an die Reiter, die den Weg auf sich genommen haben, und Rheinland-Pfalz gut vertreten haben. Im Team hatten wir dann auch eine gute Stimmung.“ Im Mannschaftsspringen auf S**-Niveau über 1,45 Meter, in dem reihenweise Reiter mit großer Erfahrung wie Carsten-Otto Nagel, Gilbert und Frederic Tillmann, Holger Wulschner, André Thieme oder der Derby-Sieger Marvin Jüngel für ein hohes Niveau mit vielen Nullrunden sorgten, verkaufte sich das Quartett aus Rheinland-Pfalz solide, aber mit zu vielen Fehlern.

Keine Chance auf den zweiten Umlauf

Als erster Starter erwischte Manuel Horn (RFV Framersheim) mit dem zehnjährigen Chances keinen guten Rhythmus, am Ende summierten sich fünf Abwürfe und zwei Zeitfehler. Robert Rychecky und die achtjährige Calissy waren das zweite Starterpaar. „Eine sehr gute Runde“, urteilte Sepp Gemein über das Paar vom ZRFV Dierdorf, „mit einem Flüchtigkeitsfehler.“ Ein Punkt kam für Zeitüberschreitung noch hinzu. Auch Dominic Gosert (RV Schweich) und Sir Denver verbuchten zwei Abwürfe. Den vierten Starter, Marcel Schneider, schickte Sepp Gemein dann nicht mehr in den Kurs. „Wir hatten keine Chance mehr, den zweiten Umlauf zu erreichen“, erklärte der Landestrainer. „Lieber wollte ich Marcels Pferd noch ein paar Körner für das Championat und den Großen Preis erhalten.“

Diese Entscheidung fiel nicht ganz unbegründet, der 47-Jährige aus Dierdorf hatte mit Chucky PS nämlich das erste S**-Springen der großen Tour über 1,45 Meter am Vortag gewinnen können. Der nun achtjährige Chacoon Blue-Nachkomme hatte im Vorjahr beim Frankfurter Festhallenturnier bereits zu den besten Pferden in der Youngster-Tour gehört und stellte sein Vermögen und seine Übersicht in Chemnitz erneut unter Beweis. Dennoch: Das Championat, das S***-Springen am Samstag, endete für Marcel Schneider mit einem kurzen Abstecher ins Krankenhaus – nach einer missglückten Distanz zum Sprung blieb er zwar im Sattel, hatte aber eine Platzwunde am Kinn, die später ärztlich versorgt werden musste. Dafür lief es am Sonntag im Großen Preis mit Stechen, ebenfalls über 1,50 Meter ausgetragen, wieder rund für das Paar aus Dierdorf: Nullrunde im Umlauf, acht Strafpunkte aus dem Stechen, das war am Ende der neunte Platz für Marcel Schneider und Chucky PS.

Für Robert Rychecky und Calissy gab es eine Platzierung auf M**-Niveau, Dominic Gosert konnte sein Zweitpferd Dominator’s Dörthe Z zweimal über 1,25 und 1,30 Meter in die Schleifenränge reiten.

Eva Schaab

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