Vom 01.09.-03.09.2017 hatte der Zucht-Reit-und Fahrverein Einrich Katzenelnbogen zu seinem diesjährigen Fahrturnier eingeladen. Nicht alltäglich die Integration von gleich zwei vom Verband vergebenen Landesmeisterschaften in diese eine Veranstaltung. Zum einen die Landesmeisterschaft der Einspänner Pferde und Ponys in kombinierten Wertungsprüfungen der K. M und zum anderen die Landesmeisterschaft der Jungen Fahrer Kl. M und A ein-und zweispännig für Pferde und Ponys, wobei hier noch für alle Jungen Fahrer als vierte Wertung das Ergebnis des Wettbewerbes Vormustern mit einfloss. Auch die offenen Verbandsmeisterschaften von Rheinland Nassau fanden gleichzeitig statt.
Das Fahrturnier des ZRFV Einrich Katzenelnbogen mit seinem weitläufigen Areal, einem Dressurplatz und Hindernisplatz, verschiedenen Abfahrplätzen, mit fünf dem heutigen Standard einsprechenden Geländehindernissen, einem großen Fahrerlager und einem Außengrill als beliebter Austauschort vom Turniergeschehen, ist nach schwierigen Anläufen inzwischen zu einem festen Bestandteil im Terminkalender der Fahrer geworden, was das diesjährige Nennungsergebnis von über 90 Gespannen aus Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und dem Rheinland wieder beweist.
Drei statt zwei Tage
Um das gesamte Programm mit seinen stark besetzten Starterfeldern problemlos bewältigen zu können, wurden die Dressurprüfungen der Einspänner Pferde und Ponys Kl. A auf den Freitagnachmittag vorverlegt. Hier hatten bei den Pferden drei Schwarzwälder Füchse mit einem Doppelsieg von Sandra Schäffner, gefolgt von Katja Jokiel-Gondek, die das Hindernisfahren am Samstagvormittag in dieser Kategorie gewinnen konnte, die Nase vorne. Auf Rang eins setzte sich der Bayer Lars Kunigk bei den Ponys durch, vor Katharina Kreider und der rheinlandpfälzischen Nachwuchsfahrerin Lara-Sophie Diel. Mit einer Nullrunde in der schnellsten Zeit entschied Anne Sauer das Hindernisfahren für sich. Der Freitag wurde mit dem Sieg von Leonie Eisenbarth in dem Wettbewerb Vormustern beendet. Das noch zahlreich anwesende Publikum vermisste hier eine dazugehörige Kommentierung.
Ansprechende Dressurvorstellungen, heiße Räder beim Hindernisfahren
Ideales Pferdewetter mit leichtem Wind und ersten Sonnenstrahlen läutete um 8.00 Uhr den zweiten Turniertag ein. Auf dem Programm standen Dressuren der Kl. A Zweispänner und der Kl. M Einspänner. Während der laufenden Dressurvorstellungen durchfuhren die ersten Fahrer ihren Hindernisparcours. Der Parcoursdesigner Uwe Fuchs hatte für beide Leistungsklassen je einen ausgeklügelten Parcours erstellt, bei dem die Tücke im Detail lag, und so mancher Sieges, bzw. Meisterschaftstraum ging hier schon baden. Die Dressur der Zweispänner Pferde entschied die junge Fahrerin Leonie Eisenbarth vor Cornelia Weber und Tina Stahl, die dann das Hindernisfahren gewann, für sich. Bei den Ponys wurde Silke Habermann erste, zweite Lena Schweickert und dritte Monika Prinz. Christoph Epperlein überzeugte mit der einzigen Nullrunde in den Kegeln. Kurz vor der Mittagszeit ging es mit dem Start der Einspänner Ponys Kl. M in die Dressur und anschließendem Hindernisfahren um erste Meisterschaftspunkte. In dieser Kategorie siegte Sarah Kern aus Baden-Württemberg vor dem Meisterschaftskandidaten Theo Bopp aus Mainz-Gonsenheim und Lia Maria Tischer aus Hessen. Das Hindernisfahren führte Karolin Rohman an. Die drei ersten Plätze im stärksten Teilnehmerfeld des Turniers, den Einspänner Pferden Kl. M, nahmen hessische Fahrer für sich ein, angeführt von Monika Prinz vor Anke Unzeitig und Werner Volk. Michael Bastian von der TG Willersdorf holte die goldene Schleife im Hindernisfahren. In lockerer Atmosphäre begleitet von starkem Applaus der Gäste fanden am Abend in der geschmückten Reithalle die anstehenden Siegerehrungen statt.
Faszination Gelände – würdige Meisterschaftsehrungen
Schon am frühen Sonntagvormittag waren erste Zuschauer angereist und belagerten die Geländehindernisse, vornehmlich die Wasserdurchfahrt, denn das schnelle geschickte Durchfahren der einzelnen Tore in den Geländehindernissen hat nach wie vor nichts an Faszination eingebüßt. Nach dieser dritten Teilprüfung standen auch gleichzeitig die Ergebnisse zur Kombinierten Wertung der Leistungsklassen und der einzelnen Gespannarten fest. In Kl. A Einspänner Pferde war Dieter Pierkes von der RSG Hardtwald im Gelände am schnellsten und fehlerfrei unterwegs, bei den Einspänner Ponys fuhr Anne Sauer aus Wollmartal einen Doppelsieg ein, Matthias Müller vom Ronneburger RFV siegte bei den Zweispänner Pferden und bei den Ponys gewann Ralf Lörper FSV Reichshof. Die goldenen Schleifen der Kombinierten Wertungsprüfungen erkämpften sich Sandra Schäffner, Lara-Sophie Diel, Cornelia Weber und Silke Habermann. In Kl. M Einspänner Ponys knisterte die Luft, während Theo Bopp und Alexander Berghoff versuchten, jeder dem anderen in den einzelnen Geländehindernissen Sekunden abzunehmen, ging es doch um den Titel des Landesmeisters. Den Sieg allerdings mussten beide der hessischen Fahrerin Lisa-Maria Tischer überlassen und die Kombinationswertung an Sarah Kern aus Baden-Württemberg. . Die sehr abwechslungsreichen Fahrvarianten der Einspänner Pferde komplettierten diese Geländeprüfungen. Ganz knapp vor dem Zweitplatzierten Adrian Unzeitig setzte sich Monika Prinz an die Spitze, musste diesem aber den Gesamtsieg überlassen.
Nach den Ehrungen der Verbandsmeister Rheinland Nassau bildeten die mit Spannung erwarteten Meisterschaftsehrungen den krönenden Abschluss dieses Turnieres. Als neue rheinlandpfälzische Landesmeisterin 2017 der Einspänner Pferde ließ sich Jana Ulrich mit dem Überreichen von Schärpe und Goldmedaille feiern. Für Falko Falkenberg war die Silbermedaille reserviert und Bronze ging an Robin Mussel. Den Titel des Landesmeisters der Einspänner Ponys 2017 hatte Theo Bopp als bester rheinlandpfälzischer Platzierter in dieser Kategorie mit seinem Nachwuchspony Namondo eingefahren. Als Vizemeister stand Alexander Berghof mit der Silbermedaille auf dem Siegerpodest und Bronze erhielt Christine Bopp. Und dann durften unsere strahlenden Jungen Fahrer für ihre gezeigten Leistungen Schärpen und Medaillen in Empfang nehmen. Neue stolze Jugendmeisterin 2017 der Einspänner Pferde Kl. M wurde Jana Ulrich, Silber ging an Robin Mussel und Bronze an Simone Haag. Sie wurde gleichzeitig Landesmeisterin der Einspänner Ponys. In Klasse A erhielten den Meistertitel in ihrer jeweiligen Anspannungsart Lara-Sophie Diel, Leonie Eisenbarth und Lena Schweickert. Die Ehrungen wurden unter dem Applaus der Zuschauer vom ersten Vorsitzenden Jürgen Kern, Klaus Biehl, dem LK Beauftragten Udo Marburger und Theo Bopp als Vertreter des Landesverbandes vorgenommen. Mit einer großen Ehrenrunde verabschiedeten sich alle Platzierten.
Dank und Vorschläge aus dem Jugendlager
Nach dem Wettbewerb Vormustern trafen sich die angereisten rheinlandpfälzischen Jungen Fahrer U25, Lara Sophie Diel, Leonie Eisenbarth, Simone Haag, Robin Mussel, Lena Schweickert und Jana Ulrich zu einem Fototermin. Lisa Geringk konnte aus privaten Gründen hier nicht anwesend sein, wurde aber bei allen Belangen mit einbezogen. Nach einer separaten Besprechung kamen unsere Jungen Fahrer zu folgendem Resümee: „Mit dieser gemeinsamen Aufnahme möchten wir uns in erster Linie bei unseren Eltern und Gönnern für die Unterstützung, die sie uns für Training, Turnier usw. immer wieder zukommen lassen, bedanken, denn ohne deren Mithilfe könnten wir diesen faszinierenden Sport nicht betreiben. Einer unserer Wünsche ist es, die Jugendmeisterschaften künftig separat anzubieten. Eine Trennung zwischen den Altersklassen soll nicht mehr stattfinden, alle starten in einer Leistungsklasse, wobei hier nach der Mehrheit der in A oder M startenden Personen entschieden wird. Ergibt sich so eine Landesmeisterschaft in Kl. M, sollte den Fahrern Kl. A bei fehlender Leistungsklasse entsprechend Dispens erteilt werden.“ Weitere Ideen und Wünsche des Jugendteams wurden an den Fahrsportbeauftragten weitergeleitet.
Kommentar des ersten Vorsitzenden Jürgen Klein:
Wir waren überwältigt vom diesjährigen Nennergebnis, da wir hier unsere Erwartungen nach der Herpesproblematik 2016 und den Bedenken bezüglich der Durchführbarkeit der Veranstaltung heruntergeschraubt hatten. Aber das tolle Spätsommerwetter, die zahlreich erschienen Fahrsportinteressierten und toller fairer Fahrsport an allen drei Tagen belehrte uns eines Besseren. Trotz eines kurzen Engpasses in der Gastronomie blickten wir am Ende in zufriedene Gesichter und bekamen häufig von Fahrern und Gästen versichert: “Nächstes Jahr kommen wir auf jeden Fall wieder, es war eine super Veranstaltung.
Renate Winternheimer