Der Preis der Besten, der im Mai in Warendorf stattfindet, ist neben der Deutschen Jugendmeisterschaft die wichtigste nationale Veranstaltung im Nachwuchsbereich. Während die Springreiter, die Voltigierer und die Vielseitigkeitsreiter direkt nominiert werden, müssen sich die Dressurreiter auf zwei Sichtungsturnieren beweisen und einer weiteren Auswahl stellen. Nach den Auswahllehrgängen waren beim südlichen Sichtungsturnier in Kronberg im Taunus am vergangenen Wochenende fünf Reiterinnen des PSV Rheinland-Pfalz am Start.
Überragend präsentierten sich Martha-Sophia Pickers und ihr Ferri Rousseau. Die 17 Jahre alte Reiterin vom RZV Koblenz-Metternich konnte die beiden S*-Prüfungen der Jungen Reiter (U21) auf den Plätzen zwei und drei beenden – dabei dürfte sie in dieser Saison eigentlich noch bei den Junioren (U18) an den Start gehen. „In der Winterarbeit haben mir die Lektionen und Aufgaben der S-Dressur viel Spaß gemacht“, erzählt Martha-Sophia Pickers. „Ich habe es genossen, mit Ferri weiter zusammenzuwachsen.“ In Absprache mit dem Landestrainer sei sie dann bereits jetzt, ein Jahr früher, den Schritt zu den Jungen Reitern gegangen. Auf S-Niveau konnte sie sich auch vor dem Sichtungsturnier in Kronberg bereits mehrfach gut behaupten, fünf Siege in der schweren Klasse und Platzierungen bis S** stehen bereits zu Buche. Geht der Blick da schon in Richtung Goldenes Reitabzeichen? „Wir schauen, wie die Saison weiter verläuft, und genießen jede S-Dressur“, sagt die 17-Jährige.
„Absolut souverän“
Hinter der siegreichen Rheinländerin Alix von Borries, die mit ihrer Stute Feingefühl 2024 souverän Deutsche Jugendmeisterin der Junioren war und die nun in Kronberg auch erstmals bei den Jungen Reitern startete, konnte sich Martha-Sophia Pickers mit dem 15-jährigen Ferri Rousseau auf den Plätzen zwei und drei in den beiden Sichtungsprüfungen etablieren, jeweils mit rund 69 Prozent. „Zwei gut gerittene Runden“, befand auch Landestrainer Bruno Eidam. „Wie man das von Martha gewohnt ist – absolut souverän.“ Nach dem Turnier in Kronberg erhielt Martha-Sophia Pickers die Startgenehmigung für den Preis der Besten in Warendorf Mitte Mai. „Turniere wie der Preis der Besten oder auch die DJM sind Meilensteine, die ich sehr gerne mitreiten möchte und auf denen ich tolle Erfahrungen sammeln darf“, sagte sie zu ihren Saisonplänen. „Ansonsten wünsche ich mir, dass alle gesund bleiben und wir gemeinsam schöne Momente erleben und genießen dürfen.“
Etwas Pech mit der Witterung hatte Paula Schiebener (PferdeSC Erbes-Büdesheim) bei den Jungen Reitern am zweiten Tag, ihr Deichprinz erschreckte sich vor einer Windböe und fand danach nicht mehr zu Gelassenheit zurück. Mit zwei Pferden – Second Sister vom Rosencarree und Wynton’s Son FRH – war Laura Löcher (FRV Fußgönheim) für das Sichtungsturnier auf dem Schafhof nominiert werden. Mit beiden zeigte die 20-Jährige anständige Runden. „Laura muss im Viereck noch mehr Routine sammeln“, sagte Landestrainer Bruno Eidam. „Beim Abreiten war das alles schon top.“
Mit zwei Pferden dabei
Noch fehlende Routine attestierte der Landestrainer auch seiner jüngsten Kaderreiterin, der zwölfjährigen Anastasia Thomsen (TGS Lunkeshof). Bei den Children (U14) war die Reiterin aus Trier mit zwei Pferden am Start, mit dem achtjährigen Findus konnte sie sich in der ersten L-Prüfung auf dem vierten Rang behaupten. „Am Sonntag waren beide Pferde etwas griffiger“, berichtete Bruno Eidam, „und da fehlte einfach noch etwas die Routine.“ Beim Preis der Besten darf Anastasia Thomsen ebenfalls teilnehmen, mit Findus und ihrem zweiten Pferd Top Secret wurde sie im Anschluss an das Sichtungsturnier von den Bundestrainern nominiert.
Ihrem ersten Start beim Preis der Besten sieht auch Joules Radovic entgegen. Mit ihrem Palomino Wilky May FH war die 14-Jährige vom Ingelheimer RV bereits 2023 und 2024 in Kronberg am Start, doch das Pony zeigte sich damals im Viereck nicht von seiner besten Seite. Ein Jahr später hat Joules Radovic nach einer krankheitsbedingten Reitpause das Training umgestellt und kann seitdem auch in der Prüfung ihre Leistung abrufen. „Die erste Prüfung war noch etwas verhalten, die zweite mutiger“, konstatierte Bruno Eidam. „Insgesamt zwei sehr anständige Runden.“ Auch wenn es für eine Platzierung nicht reichte – beim Preis der Besten wird Joules Radovic mit Wilky May FH bei den Ponydressurreitern als dritte Starterin aus dem PSVRP-Dressurkader dabei sein.