„Von der Jugend für die Jugend“ – unter diesem Motto fand Mitte März das 15. Landesponyturnier Rheinland-Pfalz statt. Ins Leben gerufen und organisiert vom Jugendteam des Pferdesportverbandes, musste die Veranstaltung im vergangenen Jahr mangels „Manpower“ pausieren. Dieses Jahr war das Jugendturnier zurück und das wieder zu Beginn der Saison. Als Ausrichter hatte sich das Hofgut Petersau in Frankenthal gefunden, das mit seiner schönen weitläufigen Anlage die passende Kulisse bildete. Neben den reinen Ponyprüfungen haben einige U16-Wettbewerbe Einzug in die Ausschreibung gehalten, die auch Großpferdereiter einschließen.
Während im Springen auf eine L-Prüfung verzichtet wurde – dafür gibt es derzeit in Rheinland-Pfalz einfach zu wenig Ponyreiter –, spannte sich der Bogen in der Dressur bis zu einer L**-/FEI-Aufgabe. Diese Prüfung gewannen Joules Radovic (Ingelheimer RV) und Wilky May FH. Für die 14-jährige Reiterin waren 72,310 Prozent neue Bestleistung und das nach einer kleinen Durststrecke. Die vergangene Saison hatte Joules Radovic verletzungsbedingt frühzeitig beenden müssen. Seit dem Winter ist sie wieder im Training und konnte 2025 bei allen Auftritten voll überzeugen: Drei Starts, drei Siege – zwei in Darmstadt-Kranichstein, einer nun auf dem Hofgut Petersau. Auch für das Sichtungsturnier zum Preis der Besten in Kronberg ist sie mit Wilky May FH nominiert.
Training umgestellt
Nachdem der Palomino in der Vergangenheit nicht immer der verlässlichste Partner war, hat Joules ihr Training umgestellt: „Wir versuchen nicht, ihn zu ändern, sondern seine Stärken zu fördern. Durch abwechslungsreiches Training auf dem Springplatz oder im Gelände verbessern wir seine Durchlässigkeit, durch viele Übergänge fördern wir seinen Zug nach vorne ans Gebiss und dann entspannen wir am längeren Zügel“, beschreibt die 14-Jährige. „Auf dem Turnier will ich ihm Sicherheit geben. Ich mache nichts anders als zuhause und versuche beim Abreiten zu spüren, was er braucht, um sich wohlzufühlen.“ Mit dem neunjährigen J.B. Mirage hat Joules Radovic seit ein paar Wochen ein zweites Pony im Stall. „Wir lernen uns gerade erst kennen“, sagt sie. „Das Ziel ist, ein gutes Team zu werden, Vertrauen aufzubauen und am besten irgendwann zusammen mit Wilky loszuziehen zum Turnier.“
Auch das auf der Petersau zweitplatzierte Paar kennt sich erst seit wenigen Wochen: Lena Berghaus (RV Neuwied) hat mit Bright Delight B ein neues, vielversprechendes Pony unter dem Sattel. 71,710 Prozent gab es – ein stattliches Ergebnis dafür, dass die 14-Jährige erst rund zehnmal in seinem Sattel saß. Am Vortag hatte Lena Berghaus mit Gruyter’s Limited Edition und Bright Delight B einen Doppelsieg in der Dressurreiterprüfung der Klasse L eingefahren – Turnierpremiere geglückt!
Traumnoten im Parcours
Im Springparcours hagelte es zunächst hohe Noten: Liv Spohn (RSV Schwarz-Weiß Hechtsheim), die damit ihren Landesmeistertitel im Vierkampf besiegelte, gewann das A*-Stilspringen im Sattel von Nonstopp mit einer satten 9,0. Dann wurde es rasant: Im Pony-A**-Springen über 1,05 Meter fegte Lisa Kraft (RZV Mayen) mit Floh op Jück nur so durch den Kurs und sicherte sich überlegen den Sieg. Fast vier Sekunden war sie schneller als die zweitplatzierte Victoria Scheckenbach (RV Lindenhof-Stockem), die mit Stonepark Bridge nun auch nicht für langsame Runden bekannt ist.
Ihren Auftakt hatte beim Landesponyturnier die RLP-Pony-Challenge, die den Equitop-Pony-Cup abgelöst, aber in der Zielgruppe gleichgeblieben ist. Die ersten Siegerinnen auf E-Niveau waren Mia Gattung (RV Neuwied) mit Coer’s Flip in der Dressur und Isabell Burghard (RFV Mainz-Gonsenheim) mit Contigo de Luxe im Springen. Neu in Rheinland-Pfalz ist der „NÜRNBERGER Burgpokal der jüngsten Talente“, eine Förderserie mit Führzügelwettbewerben, mit der die NÜRNBERGER Versicherung ihre Zusammenarbeit mit dem PSVRP ausweitet.
Foto: Emely Gütlein