Zum Pferdebetriebsseminar hatte die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) nach Framersheim eingeladen. Auf der Reitanlage Gestüt St. Stephan, Heimat der Mannschaftsolympiasiegerin Dorothee Schneider, konnten Martin Otto, bei der FN zuständig für die Pferdebetriebe, und PSVRP-Geschäftsführerin Annika Stahl über 30 Teilnehmer aus Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg begrüßen. Mit einem eigentlich trockenen Thema, das er aber unterhaltsam und praxisnah präsentierte, startete Frank Scheele in den Seminartag für die Betriebsinhaber. Zu den Themen E-Rechnung, Minijob und steuerliche Änderungen 2025 gab der Steuerberater aus Darmstadt viele Denkanstöße und beantwortete in einer lebhaften Diskussion zahlreiche Fragen. Jens Lyke, Fachberater für Pferdefütterung, sprach über „Pferdefütterung in schwierigen Zeiten“. Zur bedarfsgerechten Fütterung gab der Experte viel von seinem Fachwissen weiter und gab praktische Tipps, wie ein Betrieb sich auf mögliche Futterengpässe in der Versorgung einstellen kann oder auch an einigen Stellen Geld ohne Qualitätsverlust für die zwei- und vierbeinigen Kunden einsparen kann.
Nach der Mittagspause hatten die Teilnehmer die tolle Möglichkeit, die Reitanlage zu besichtigen und Dorothee Schneider beim Training zuzuschauen und zahlreiche Fragen zu stellen. Jobst Krumhoff, der seine Frau auf der Reitanlage unterstützt, führte die Betriebsinhaber über das Gestüt. „Man braucht keine 60er Halle, um erfolgreich zu sein“, sagte er und verwies auf die 52 auf 22 Meter große Reithalle, an deren Wänden Bilder der Olympiaerfolge hängen. In drei Stalltrakten sind rund 40 Boxen belegt, die meisten von Ausbildungspferden, weniger von reinen Einstellern. Elf Mitarbeiter hat Dorothee Schneider, davon zwei, die sich um den Stall kümmern, sechs Azubis und drei Bereiterinnen, außerdem eine Halbtagskraft im Büro. Ihn selbst würde seine Frau als „ihren liebsten Mitarbeiter“ bezeichnen, erzählte Jobst Krumhoff lachend: „Vor allem weil ich nichts koste.“ Im Gespräch mit den Teilnehmern gab Dorothee Schneider konkrete Ausbildungstipps, beantwortete aber auch einige Fragen zum Management der Pferde und der Mitarbeiter auf der Reitanlage.
Nach einem Gruppenfoto mit Olympiapferd Showtime – jetzt plüschiger Rentner – ging es mit dem letzten Thema des Seminartages weiter und auch hier entspann sich noch einmal eine lebhafte Diskussion mit vielen Fragen. Klaus Feilen und Carsten Faust von der NÜRNBERGER Versicherung teilten viel Fachwissen zur Absicherung von Pferdebetrieben und wiesen auf den ein oder anderen Fallstrick in Versicherungspolicen hin. Auf die eindringlichen Worte der beiden Versicherungsexperten hin werden die meisten Betriebsinhaber zuhause einmal ihre Absicherung überprüfen…
Vielen Dank an Martin Otto für die Organisation des diesjährigen Pferdebetriebsseminars und herzlichen Dank an Dorothee Schneider und Jobst Krumhoff für die Gastfreundschaft und die interessanten und sympathischen Gespräche während der Betriebsbesichtigung!