Naomi Himmelreich siegt erneut beim Preis der Besten

Der Preis der Besten ist eines der wichtigsten Nachwuchsturniere in Deutschland, eine Station auf dem Weg zu den Nachwuchs-Europameisterschaften – und ganz offenbar ein gutes Pflaster für die rheinland-pfälzische Springreiterin Naomi Himmelreich. Erfolge sammelt die 16-Jährige, die übrigens als Juniorin bereits die höchste Leistungsklasse 1 hat, in Serie und auch beim Preis der Besten in Warendorf war sie nicht zum ersten Mal siegreich. 2021 führte sie das Endklassement bei den Children an, 2022 und 2023 dann bei den Junioren – und in dieser Altersklasse gelang ihr 2024 das Triple und der insgesamt vierte Titel beim Preis der Besten. Dieses Mal saß sie im Sattel der erst siebenjährigen Flying Kiss, „das beste siebenjährige Pferd, das ich jemals gesehen habe“, wie Naomi Himmelreich einmal sagte. Die Stute war im April ihr erstes S**-Springen über 1,45 Meter gegangen, über S*- und S**-Abmessungen ging es dann auch in den beiden Juniorenspringen in Warendorf. Auch wenn Hundertstelsekunden im ersten Springen und ein Abwurf im Finale den Sieg in einer der beiden Wertungsprüfungen knapp verhinderten: Am Ende stand Naomi Himmelreich erneut ganz oben auf dem Treppchen. „Es ist so unbeschreiblich, ich weiß gar nicht, wie man es beschreiben soll“, sagte die Reiterin überglücklich und scherzte: „Ich habe extra dieselbe Reithose angezogen wie in den letzten zwei Jahren, weil ich gehofft habe, dass sie wieder blau wird.“ Zum Sieg in Warendorf gehört traditionell dazu, dass einem die Mitreiter zu einem Bad im Wassergraben verhelfen. „Und die war schon blau.“

„Wir sind zufrieden“

Bei den Children gab Lena Sophie Wittemer ihr Debüt beim Preis der Besten. Mit Chica Bonita hatte sie in den beiden Springen über 1,25 und 1,30 Meter zwei Fehler. „Wir sind zufrieden“, resümierte Landestrainer Sepp Gemein. Äußerst zufrieden war auch Paul Löcher mit seinem sechsten Platz im Dressurviereck bei den Jungen Reitern. Mit Amaro T konnte sich der 21-Jährige, der parallel zur U21-Tour in dieser Saison bereits Grand Prix-Luft im Piaff Förderpreis schnuppert, damit erneut unter den besten Jungen Reitern Deutschlands behaupten. Nach Rang elf in der ersten Prüfung steigerte sich der Student in der zweiten Wertung noch einmal und kam mit knapp 72 Prozent auf den sechsten Platz. Bei den Children, den U14-Reitern im Großpferde-Sattel, waren mit Greta Louise Wagner und Helena Kornes gleich zwei rheinland-pfälzische Reiterinnen dabei. Greta Louise Wagner, Mitglied des Bundeskaders, kam mit Fashion Rose auf einen guten achten Platz im Mittelfeld und wurde mit Fürst Deluxe zudem 14., Helena Kornes, die erstmals nationale Championatsluft schnupperte, lieferte mit ihrem Bardolino ebenfalls solide Runden ab und kam im Gesamtklassement auf Platz 12. Für Rosa Duong und DSP TI Daily Challenge stand ebenfalls das Sammeln von Erfahrung im Vordergrund, am Ende lag die 13-Jährige bei den Pony-Dressurreitern auf dem 13. Platz.

Dritter Platz im „Preis der Zukunft“

Beflügelt beendeten die beiden rheinland-pfälzischen Voltigiererinnen Mira Thiel und Lena Szparaga den diesjährigen Preis der Besten in Warendorf. Bei beiden ging vieles im Wettkampfzirkel auf, was monatelang hart und fleißig erarbeitet wurde. Ziel der Initiative „Preis der Zukunft“ ist es, Voltigierern den Sprung in den Spitzensport zu erleichtern. Junge Nachwuchsvoltigierer im Alter von 12 bis 14 Jahren haben die Chance, mit einem Stipendium in Höhe von 1.000 Euro für Lehrgangsbesuche sowie turnier- und weitere sportbezogene Kosten gefördert zu werden. Eines der Stipendien ging an die Rheinland-Pfälzerin Lena Szparaga, die nach Pflicht und Kür mit De Jung an der Longe von Steffi Kohl auf dem Bronzerang lag. Ähnlich zufrieden war das Trio aus der Pfalz: Konstantin Merk mit dem erfahrenen Eckstein und Mira Thiel – bei den U21-Athleten wurde es sehr knapp, die Leistungen lagen dicht beieinander. Mira Thiel war zunächst unter den Top 5 nach der Pflicht, aber eine Bodenberührung beim Technikprogramm kostete wertvolle Punkte in der Gestaltung. Mit dem Endergebnis auf Rang 6 und 7,583 Zählern auf dem Konto war es ein sehr bestärkendes Ergebnis. Landestrainerin Silke Theisen zeigte wieder vollen Einsatz vor Ort und war am Ende glücklich über die guten Leistungen ihrer Schützlinge.

Eva Schaab

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