Bronze mit der Mannschaft und fünf Einzel-Medaillen – das ist die erfolgreiche Bilanz der deutschen Nachwuchs-Fahrsportler bei den Europameisterschaften in Flyinge in Schweden. Außerdem wird die rheinland-pfälzische Fahrerin Xenia Marie Christian mit Wildzang’s Time Light Europameisterin bei den Junioren mit dem Pony-Einspänner. Das deutsche Team reiste als Vize-Europameister nach Schweden und konnte sich auch dank starker Leistungen in den verschiedenen Altersklassen wie schon 2022 wieder eine Mannschafts-Medaille sichern – dieses Mal knapp Bronze mit 367,64 Punkten hinter dem Team aus Ungarn, das auf 367,18 Punkte kam. Team-Gold ging an die Niederlande mit 350,02 Punkten.
Groß war die Freude bei Xenia Marie Christian, die mit ihrem Pony Wildzang’s Time Light erstmalig an einer Jugend-EM teilnahm – übrigens als erste rheinland-pfälzische Fahrerin überhaupt. Schon der Auftakt gelang mit Platz drei in der Dressur, im Gelände belegte sie Platz 15. Im abschließenden Kegelfahren kassierte sie lediglich 3,26 Strafpunkte und konnte sich so ganz an die Spitze des internationalen Starterfeldes setzen und gewann Gold. „Xenia hat wirklich verdient gewonnen, sie war das ganze Jahr über schon gut in den Sichtungen, sehr trainingsfleißig und hat hier starke Leistungen gezeigt“, sagte Jugend-Bundestrainer Dieter Lauterbach.
Auch die 18-Jährige war begeistert von ihrem „Erlebnis EM“: „Es war einmalig auf dieser Top-Anlage mit vielen verschiedenen Menschen aus den unterschiedlichen Nationen.“ Es sei beeindruckend, wie der Sport verbinde, betonte Xenia Marie Christian. Doch trotz neuer Freundschaften und Teamgedanke: „Im Hinterkopf war man natürlich immer bei den Prüfungen, es lag immer eine gewisse Grundspannung in der Luft, gerade weil man wusste: Jetzt musst und willst du abliefern.“ Das Abliefern gelang der jungen Fahrerin vom RFV Mainz-Gonsenheim, die Mitglied im Bundeskader ist, bei der EM bestens, doch mit einer Medaille habe sie nicht gerechnet, sagt sie. Zumal ihr Ponywallach Wildzang’s Time Light erst sieben Jahre alt ist: „Ich war schon ziemlich glücklich, mit so einem jungen und selbst ausgebildeten Pony auf die EM fahren zu dürfen. Anfang des Jahres sind wir in Frankreich auf einer Sichtung im Marathon mit der Kutsche gekippt, daher bin ich ziemlich dankbar, trotz dieses Fehlers das Vertrauen des Bundestrainers gehabt zu haben. Ich bin ohne Erwartungen zur EM gefahren, mein Ziel war es, unser Bestes zu geben, aber nicht mit einem so jungen Pony unsere Grenzen komplett auszureizen. Denn ich möchte noch viele Saisons mit meinem Pony genießen!“